Anmerkung: Die folgende Ortsgeschichte wurde der Festschrift zu unserem 100-jährigen Gründungsfest im Jahre 1989 entnommen.
Inhalt: 14. Quellen der Ortsgeschichte
Im Salbuch von 1283 des Vitztums Straubing ist das Dorf Ast als Chirchenast bezeichnet, zum Unterschied von Chritzenast, heute Kritzenast. "Aber Chirchenast giltet III mutt rokken, VI mutt habern."
Der Ortsname erfährt verschiedene Deutungen:
Die Ableitung von ovista austa = Schafstall, weist auf die Tatsache hin, dass in unserer Gegend besonders die Schafzucht betrieben wurde.
Ast lässt sich auch von asen ableiten; Asplatz = Weideplatz für Schafe. Siehe dazu die Flurnamen Schafweiher und Schafgasse.
Eine Urkunde von 1574 besagt: Ein Bach in der Nähe heißt "Ast". Orte mit dem Namen Ast gibt es 6 in Niederbayern und Oberbayern. Auch eine fromme Sage gibt darüber Auskunft, wenn sie von einem Muttergottesbild berichtet, das auf dem Ast eines Kirchenbaumes entdeckt wurde, als das Bauholz für die Kirche gefällt wurde.
Ast liegt im Schwarzachtal, das hier gegen Süden vom Blauberg und gegen Norden vom Sinzenberg abgeschlossen ist. Höhenlage 491 m über dem Meeresspiegel.
Die Straße von Nürnberg nach Prag, die älteste Handelsstraße zwischen Bayern und Böhmen, führte durch unser Dorf.
Ast wird zum ersten Mal erwähnt in einer Urkunde vom 26. Juli 1265. Darin beurkundet Herzog Heinrich dem Abt Berthold von Walderbach das Patronatsrecht über die Kirche in Ast.
Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Ort bereits in der Karolingerzeit entstand, d. h. im Zuge der großen deutschen Kolonisation, die Karl der Große begann. Darauf weisen auch die Ortsnamen mit "dorf" und "hof" in der Umgebung hin. Die Hoforte tauchen schon in der Einödsiedlung der Karolingerzeit (768 - 911) auf, werden aber häufiger in der zweiten Rodebewegung des 12. /13. Jahrhunderts.
Als Wallfahrtsort hatte Ast schon früh Bedeutung für das ganze Schwarzachtal.
Um das Jahr 1000 waren in unserer Gegend Grenzburgen errichtet worden. In der Umgebung dieser Burgen entstanden Meierhöfe und diese erweiterten sich zu Ortschaften und Dörfern.
Auch in Hirschhöf saß ein Herrengeschlecht. Eine Urkunde vom Jahre 1271 berichtet, dass Ritter Konrad von Hirshoven dem Kloster Schönthal das Wasserrecht an der Schwarzach schenkte.
Ast gehörte zum Waldmünchener Gericht. In einer Amtsbeschreibung von 1550 heißt es: "Hinder Crizn Ast endet sich das Ambt Waldmünchen und fahet an das Kloster Schönthal und das Rezer Gericht". Siehe hinter Kritzenast 2 Steinkreuze, eines derselben trägt die Inschrift: Rötz W.
Das Dorf Ast besteht heute aus 2 Teilen: aus dem eigentlichen Ast auf dem linken und Hirschhöf auf dem rechten Schwarzachufer. Die ältesten Höfe in Ast entstanden an der Hauptstraße, die neueren zum größten Teil an dem Wege nach Biberbach. Auch die Anwesen auf dem rechten Schwarzachufer folgen dieser Verbindungsstraße. Die bereits erwähnte Amtsbeschreibung von 1550 nennt Ast mit 12 und Hirschhöf mit 7 Häusern. Seit 1720 hat sich diese Anzahl ungefähr verdoppelt. Ast - Hirschhöf ist jetzt durchnumeriert und hat 41 Hausnummern.
Die Kirche wird 1265 zum ersten Mal urkundlich genannt. Es ist möglich, dass vorher an Stelle der großen Kirche bereits eine Kapelle stand. Die Kirche in Ast gehört zu den wenigen Kirchen auf dem Lande, die in der Bauweise der Frühgotik geschaffen wurden. Die Anlage der frühgotischen Basilika ist noch deutlich erkennbar:
an dem gotischen Sakramentshäuschen; an den gotischen Rippen im Chor und den Seitenschiffen; je einem gotischen Fenster an der Ost- und Westseite; an der kleinen Spitzbogentür, die zur Sakristei führt und an den beiden Eingängen im Norden und Süden mit einfach profilierten Spitzbögen.
1665 wurde die Kirche umgebaut und erhielt ihre heutige Form. Der barocke Hochaltar um 1730 ist ein für unsere Gegend seltenes Beispiel reicher und edler Altarkunst.
Der Turm ist eine quadratische Hochsäule mit Pyramidendach und trägt im Gebälk die älteste Glocke des Altlandkreises (1493) mit gotischer Minuskelumschrift: "O rex glorie veni cum pace et verbum caro factum est et habitavit in nobis", d. h. "O König der Herrlichkeit, komm mit Frieden und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt".
Das Schulhaus wurde 1865 errichtet und später erweitert.
Die Herkunft der Bevölkerung ist in geschichtliches Dunkel gehüllt. Es lässt sich nicht nachweisen, ob keltische Einflüsse vorhanden waren, doch handelt es sich um eine oberpfälzische Bevölkerung.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts liegen die Einwohnerzahlen um 200 - 250. Die Zahl der Einwohner seit dem Jahre 1800 ist nicht bekannt. Sie änderte sich aber sehr wenig, da die gleichen Familien blieben.
Ast hat am 13. September 1950 auf einer Fläche von 637 ha 85 Haushaltungen, 52 Normalwohngebäude, 58 Normalwohnungen in Gebäuden aller Art. Wohnbevölkerung insgesamt 383, darunter 210 Bewohner in Landwirtschaft und Forstwirtschaft tätig. Heimatvertriebene im Jahre 1950 zählten 94 Einwohner.
Ast hatte nur bürgerfähige Einwohner, lauter ganze Hausnummern, nur je ein Hirtenhaus in Ast und Hirschhöf. 1890 forderte eine Typhusepidemie viele Opfer.
Die Bevölkerung von Ast spricht eine altoberpfälzische Mundart. In Ast beginnt eine Sprachinsel und reicht bis Biberbach, Rötz und Geigant. Man spricht für den Laut ei = ä, so Fleisch = Fläsch, für au ein helles a, so Haus = Has wie a in Hase. In Ast gibt es kein altbayerisches "Deandl", man spricht für Mädchen oberpfälzisch "Moidl". Den Asterern hält man vor: In Has draß is d'Sa draß, gai aße, sträs aße! Das Gemeindeamt, die Kirche und die Schule bedienen sich des Hochdeutschen.
Ast hatte seit vielen Jahrzehnten 15 Bauernhöfe mit einer Höchstbesitzgrenze von 30 ha. 11 Landwirte haben unter 11 ha Felder und Wiesen.
Früher klapperten in den meisten Bauernhäusern die Webstühle. Der selbstgebaute Flachs wurde zu Leinwand für Leibwäsche, Bettwäsche und Kleidung verarbeitet. Kam das Frühjahr, so wurden die "Stücklein Tuch" auf Schubkarren geladen. Die reichen Bäuerinnen im Gäuboden kauften gerne das Leinen aus dem Wald und nahmen auch Kochlöffel, Quirl, Holzschuhe u. a. ab, welches die Kleinbauern während des Winters geschnitzt hatten, um ihre kargen Einnahmen zu vergrößern: siehe dazu den Familiennamen "Löffler" in Hochabrunn.
An Gewerbetreibenden waren 1950 vorhanden:
3 Kolonialwarenhandlungen, 3 Wirtshäuser, 2 Schuhmacher, 1 Wagner, 1 Schreiner, 1 Zimmermeister und Bauschreiner, 1 Schlosser und 2 Schneider.
Der älteste Handwerker im Dorf ist der Schmied. Auf dem Fischer-Anwesen wird das Schmiedehandwerk seit ca. 1700 betrieben.
Auch das Gasthaus (Hausnummer 10) konnte auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits 1534 wird die Tafern in Ast erwähnt. Der Wirt musste damals als Zwangswirt das Bier vom Brauhaus Waldmünchen abnehmen.
1747 suchte der Tafernwirt Hans Christoph Urban von Ast bei der Regierung um die Erlaubnis nach, selber ein Bräuhaus bauen zu dürfen. Er könne statt bisher 500 Eimer leicht das Doppelte ausschenken und so das kurfürstliche Umgeld mehren. Da er abgewiesen wurde, erneuerte sein Nachfolger Mathias Urban 1763 das Gesuch um Verleihung einer Braustätte: Die Wallfahrt gehe stark, übrigens bekämen die Gäuwirte in der Regel nur einen schlechten Trunk. Erst 1799, nachdem der Bierzwang gefallen war, konnte Urban ein Brauhaus bauen. Nachträglich sei vermerkt, dass eine Taferne ein Wirtshaus auf dem Lande ist, in welchem Hochzeiten abgehalten werden durften.
Einige Ortsbewohner arbeiteten in den Sägewerken Waldmünchens. Um 1900 zogen viele junge Leute des Dorfes, denen es daheim an Erwerbsmöglichkeiten mangelte, nach München. Von 1896 ab konnte in dem 4 km entfernten Waldmünchen der Anschluss an die Lokalbahn nach Cham gefunden werden. Allerdings verloren dabei die Bauern auch eine Einnahme; es hatte einen guten Verdienst für sie bedeutet, wenn sie den Holzreichtum der Gegend auf der Achse nach Cham schafften.
Seit 1948 besteht eine tägliche Postomnibuslinie von Waldmünchen über Ast nach Cham und eine Privatlinie mit zweimaligem Verkehr von Waldmünchen über Ast nach Rötz. Dreimal in der Woche wurde durch ein Kraftwagenunternehmen ein direkter Anschluss über Regensburg nach München angeboten, so dass die Verkehrslage als sehr gut bezeichnet werden konnte.
Der Ort Ast hatte unter den Durchzügen der Hussiten und unter den Drangsalen des 30jährigen Krieges zu leiden. Der Pfleger von Waldmünchen berichtet 1660, er habe den "Aichhof in Ast, der seit 20 Jahren öde ist (Schwedeneinfall 1641) und also zu Boden gegangen, dass weder Stein noch sonst etwas von der Hofstatt zu sehen ist, so dass niemand ihn geschenkt, geschweige denn gekauft haben möchte, dem Christian Härtl zu Hirschhöf eingeräumt um 40 Gulden von Amtswegen".
Im spanischen Erbfolgekrieg wurde das Schwarzachtal wieder zum Kriegsgebiet. 5 Jahre blieb Bayern von den österreichischen Truppen besetzt. Aus Angst vor dem Pandurenführer Freiherr v. d. Trenck vergruben die Bauern das Wenige, das ihnen an Geld und Wertsachen noch geblieben war. Auf diese Zeit geht wohl auch der Fund zurück, den der Bauer Rötzer (Hausname Stöhr) 1951 beim Bau seines Wohnhauses machte. Er fand ein Tonkrüglein mit größeren und kleineren Silbermünzen, welche die Jahreszahlen 1534, 1691 und 1704 tragen.
Missernten 1771 und 1817 brachten große Not.
Der 1. Weltkrieg forderte von der Pfarrei Ast 41 und der 2. Weltkrieg 54 Todesopfer.
Auch beim Einzug der Amerikaner am 25. April 1945 waren 2 Todesopfer zu beklagen: Frau Barbara Wagner von Rannersdorf und der Schüler Josef Meixensperger von Hochabrunn. In Kritzenast wurden bei der Beschießung eine Frau und ihre Tochter verwundet, in Englmannsbrunn fiel ein deutscher Soldat. Die Ortschaft Ast wurde durch Hissung der weißen Fahne von der Beschießung bewahrt.
Die Pfarrei gehört zum Bistum Regensburg. Die Baulast für die Kirche trug das Kloster Walderbach, welches 1143 gegründet wurde. Auf Grund der baulichen Ähnlichkeit der Kirche mit der von Chammünster wird manchmal angenommen, dass sie durch die Benediktinermönche aus Chammünster erbaut wurde. Die Figuren des hl. Benedikt und des hl. Wolfgang auf dem Hochaltar würden darauf hinweisen.
Die Lehre Martin Luthers drang um 1536 auch in unsere Gegend ein. Das Volk nahm sie teils freiwillig, teils gezwungen durch die Fürsten an. Der pfälzische Kurfürst Ott Heinrich duldete 1556 nur die Lehre Luthers, sein Nachfolger Friedrich III. 1559 nur die Lehre Kalvins. Unter Ludwig III. vollzog sich 1576 wieder ein Wechsel zum lutherischen und unter Friedrich IV 1583 ein solcher zum kalvinischen Glauben.
Auch Ast wurde 1576 zur kalvinistischen Pfarrei erhoben und dem Pfarrer Michael Scholtz übergeben. Er und seine beiden Nachfolger Bacherer und Krusius mußten sich ihre Einkommen mühsam zusammenholen, da die Bauern oft den Zehent verweigerten. 1598 sollte in Ast eine Kirchenvisitation stattfinden, die Bauern erschienen jedoch nicht dazu. 1616 wurden die Bilder und Altäre aus der Kirche entfernt, die Orgel geschlossen, Kruzifixe zerschlagen und heilige Geräte eingeschmolzen. Auch das Gnadenbild der Muttergottes wurde zerstört.
1626 setzte die Gegenreformation ein. Die Landbewohner nahmen ohne Widerrede den alten katholischen Glauben wieder an. 1665 wurde die Pfarrkirche in Ast wieder hergestellt.
Von da an hatte Ast nur katholische Einwohner.
Seit uralter Zeit war Ast eine mit Waldmünchen vereinigte Pfarrkirche. Waldmünchen war die innere und Ast gleichsam die äußere Pfarrei.
1409 wurde die "Messe zu Ast" aufgerichtet. Die Messe in Ast (Benefizium) war Lehen der Landesherrschaft und von dieser zu verleihen. Die Bürger von Waldmünchen hatten aber das Recht zu elegieren und zu erwählen und der Landesherrschaft zu präsentieren. Das Benefizium trug nur 70 Gulden und den Ertrag von 29 Tagwerk Wiesen und 6 Tagwerk Äckern, dazu 8 Schillinge vom Gotteshaus. Infolge dieser geringen Einkünfte konnte in Ast kein selbständiger Frühmesner mehr gehalten werden. Das Einkommen des Benefiziums wurde dem jeweiligen Stadtpfarrer von Waldmünchen zugewiesen.
Nach der Kirchenordnung aus dem Jahre 1534 sollte der Pfarrer von Waldmünchen einen Kaplan halten, der alle Sonn- und Feiertage nach Ast hinausgehen musste, um dort Messe zu halten, das Evangelium zu singen und zu predigen, sowie das Totengedenken zu halten. Kein Regen und Unwetter sollte ihn davon abhalten. Nur wenn der Feiertag auf einen Freitag fiel, war er entschuldigt. An Weinachten und Ostern musste er draußen bleiben und auf eigene Kosten zehren. In der Palmwoche und in der Woche des Fronleichnamsfestes musste er 8 Tage gehen. Am Kirchweihtag musste der Pfarrer von Waldmünchen dem Richter, dem Priester, dem Amtsknecht, dem Schulmeister zu Waldmünchen und dem Kustos zu Ast das Mahl ausrichten. Auch an allen Frauentagen musste er es ebenso halten. An diesen Tagen bekam der Kustos von Ast auch 30 Eier.
Seit 1699 strebten die Aster einen eigenen Geistlichen an. Erst 1729 wurde nach Umbau der Mesnerwohnung als Expositurhaus - ein Expositus nach Ast beordert. Während dem Pfarrer von Waldmünchen der Zehent und der größte Teil der Stolgebühren blieb, erhielt der Expositus 200 Gulden Gehalt und 30 Gulden für Holz, dazu kleine Einkünfte aus Nebenämtern. 1812 wurde die Expositur Ast mit der Pfarrei Biberbach vereinigt und der Pfarrsitz nach Ast verlegt, trotz des Einspruches des Pfarrers von Waldmünchen, der jährlich 230 Gulden an die neue Pfarrei zahlen sollte. Der Streit um diesen Betrag dauerte zwischen Ast und Waldmünchen fort bis in die neueste Zeit. Dieser Streit wurde 1841 vom König dahin entschieden, dass das Benefizium, weil zur Zeit der Stiftung Ast unter der Herrschaft der Landgrafen von Leuchtenberg vom Jahre 1332 - 1409 stand, mit der Pfarrei Leuchtenberg vereinigt wird mit dem Auftrag, wöchentlich eine hl. Messe für den Stifter zu lesen. 1856 wurden die Grundstücke des Benefiziums Ast um 4797 Gulden verkauft und damit die Expositur Döllnitz in der Pfarrei Leuchtenberg errichtet.
Sie ist wohl bereits vor 1265 entstanden. Im Zusammenhang damit wird eine Legende erzählt: Eine Gräfin von Schwarzenburg gelobte, an der Stelle, an welcher ihre scheuenden Pferde halten würden, eine Kirche erbauen zu lassen. Auf einem Eichenast wurde dann beim Kirchenbau ein Muttergottesbild gefunden, welches in die neue Kirche gebracht und dort besonders verehrt wurde. Ein Bild an der Empore, eine Eichenwurzel an der Kanzel und Hufeisen an der Kirchentüre weisen auf diese Legende hin.
Das alte Gnadenbild wurde in der kalvinistischen Zeit zerstört. Kötztinger Wallfahrer stifteten dann ein neues Gnadenbild, das einem alten Kupferstichbild nachgebildet wurde. Nach der Reformationszeit blühte die Wallfahrt wieder auf, Pilgerzüge aus dem Schwarzachtal, Kötzting, Cham und aus Böhmen kamen hierher. Die beiden Hauptfeste sind Maria Himmelfahrt und das Rosenkranzfest.
Im Zusammenhang mit der Wallfahrt steht die ostwärts des Dorfes gelegene Frauenbrünndlkapelle, die 1763 von dem Bauern Georg Zwicknagl errichtet wurde. Eine Bildtafel besagt, dass durch Waschungen mit dem Wasser der Kapelle ein blindes Mädchen wieder sehend wurde.
Im Jahre 1660 bestand in Ast eine Schule. Gegen den Schulmeister zu Ast wird 1660 Beschwerde geführt, dass er "die Underthanen mit den leutgarben, item Schmalz, mehl, fleisch und andere samblung sehr beschwerlich seyn".
Die Pfarrmatrikel, die 1720 beginnt, berichtet von dem Ludimagister Johann Haas, der von Beruf Schneider war. In den Wintermonaten unterrichtete er neben seinem Gewerbe die Jugend in der Kunst des Lesens, Schreibens und Rechnens. Als er hochbetagt starb, übernahm sein Sohn Lorenz dieses Amt. Im Jahre 1787 ist Lorenz Haas Schullehrer und Mesner. Sein Einkommen betrug an Geld 67 Gulden 1 Kreuzer. Doch wird von ihm berichtet, dass er sich mehr der Feldwirtschaft widmete, so dass der Jugendunterricht nicht am besten betrieben wurde.
Bis 1820 war die Wohnstube des Lehrers auch die Schulstube. Unter Simon Dirnberger (1809 - 1851) wurde 1820 ein "Schullokal" errichtet. Unter seinem Sohn Lorenz (1851 - 1869) wurde 1856 das Schulhaus neu gebaut und weiter nach Westen gerückt. Dabei gab der Staat 2800 fl. Zuschuss.
Dann wirkten hier als Lehrer Anton Köppl (1 869 - 1876) und Anton Scheubeck (1876 - 1888). 1886 gehörten zum Schul-, Kantor-, Organisten- und Mesnerdienst als Dienstgründe 1,118 ha Wiesen und 0,801 ha Felder. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts stieg die Kinderzahl in der ungeteilten Schule bis 120. Darum wurde unter Alex Königer (1888 - 1920) wieder umgebaut und ein 2. Lehrsaal errichtet, Schul- und Pfarrsprengel brachten gemeinsam die Baukosten auf. Bei der Vermögensauseinandersetzung 1925 musste der Schulsprengel 2500 RM herauszahlen.
Laut Aufschreibung wurde die Kirchweih in Ast am Sonntag nach Maria Himmelfahrt gefeiert, jetzt am Sonntag nach Maria Heimsuchung.
14. Quellen der Ortsgeschichte Eine Chronik von Ast ist nicht vorhanden. Die Zusammenstellung ist zum Teil geschichtlichen Aufschreibungen des Pfarramtes entnommen, die sich an Kirchenakten, Amtsbeschreibungen und an die "Kunstdenkmäler des Landes Bayern" anlehnt; zum Teil stützt sie sich auf die heimatkundliche Jahresarbeit von Lehrer Alfred Nistler, sowie Ergänzungen des Rektors Stadlbauer von Waldmünchen.
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